Die Geschicke Europas liegen derzeit in den Händen eines kranken Mannes. Die Symptome sind ebenso eindeutig wie die Krankheit selbst: die Psychiater nennen sie paranoide Persönlichkeitsstörung. Die Psychiater wissen, wie gefährlich diese Krankheit ist; nun wissen es auch jene Menschen, die unter den Machenschaften dieses Mannes zu leiden haben. Hilfe kann nur aus dem direkten Umfeld dieses Mannes kommen, von dort, wo Restbestände einer menschlichen Vernunft und einer gewissen rationalen Kompetenz wirksam werden können.

Wer glaubt, es geht in diesem Krieg um eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Nato, der ist bereits in die Falle propagandistischer Festlegungen von sog. Einflusssphären geraten. Stichwort: „Nato-Osterweiterung“. Noch nie hat die Nato ein Land angegriffen oder überfallen! Natürlich: Osterweiterung, denn es waren diejenigen osteuropäischen Länder, die aus der Erfahrung todbringender russischer Panzer einen Hafen der Sicherheit gesucht haben. Übernehmen wir doch nicht freiwillig alle propagandistischen Perversionen der Wahrheit! Die sog. Putinversteher wurden geleitet von einem zweifelhaften Bedürfnis, auch das Abgründige verstehen zu wollen und geleitet von einem sich vermutlich gut anfühlenden Samariterdienst.

In der Tat, man muss mit Putin sprechen, immer wieder das Gespräch suchen aber doch nicht als Putinversteher, sondern als verlässlicher Bekenner und Künder der Freiheit! Aus der Sicht der Freiheit geht es in diesem Krieg um Sein oder Nicht-Sein! Somit stellt sich auch für uns die Frage, was uns die Freiheit wert ist.  Freiheit ist nicht selbstverständlich! Sie darf auch nicht zu einer konsumorientierten Wohlstandsfloskel verarmen! Wir sehen, wie schnell es notwendig werden kann, das große Gut der Freiheit wehrhaft zu verteidigen. Moralisch und menschlich gesehen kann Putin dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj nicht das Wasser reichen. Militärisch ist dieser Krieg für die Ukraine nicht zu gewinnen. Doch auch dies: Im Kampf um die Freiheit wird Putin der Unterlegene sein und bleiben! Er hat bereits verloren!

Freiheit ist Sauerstoff; Freiheit ist Leben! Zeigen wir nicht nur Solidarität sondern erweisen wir uns opferbereit!

 Brief vom 26. Februar 2022 an die Süddeutsche Zeitung.